Abflachende Konjunktur, steigende Preise, Konsumschwäche - diese gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bekommt auch die Branche der Paketversender zu spüren. Wie die Grafik mit Zahlen des Bundesverbands Paket und Express Logistik (BIEK) zeigt, ist die Anzahl der Paket-, Express- und Kuriersendungen (KEP) in Deutschland im Jahr 2022 rückläufig gewesen. Allerdings befand sich die Branche davor in einem langfristigen Aufwärtstrend, der während der ersten beiden Jahre der Corona-Pandemie noch einmal ordentlich Schub bekommen hat.
Im Gesamtmarkt machen Paketsendungen nun etwas mehr als 85 % aus. Der Anteil der Express- und Kuriersendungen steigt im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 14,7 %, obwohl das Sendungsvolumen in diesem Segment sinkt – allerdings weniger stark als das der Paketsendungen.
Eine Prognose zur Entwicklung der KEP-Branche ist laut BIEK schwierig. Die nach wie vor hohe Inflation sowie der anhaltende Ukraine-Krieg deuteten nicht darauf hin, dass der Konsum und die Marktentwicklung kurzfristig deutlich zulegen. Hinzu kommen teilweise weiterhin bestehende Lieferkettenprobleme bei Zulieferern sowie Änderungen und Verschiebungen in den internationalen Warenströmen.
Die gezeigten Zahlen des Bundesverbands Paket und Express Logistik bilden den gesamten Markt der KEP-Branche ab. Enthalten sind daher die Daten von über 8.000 Unternehmen in Deutschland. Zu den größten zählen hierbei die Deutsche Post DHL Group, DPD Deutschland, UPS Deutschland GLS und Hermes. Auch die Sendungen des Onlinehändlers Amazon sind in die Statistik eingeflossen.