Obwohl Spotify seinen Abonnent:innenzuwachs in der ersten Jahreshälfte 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 15 Millionen neuen Premium-Abos fast verdoppelt hat und deutlich über den eigenen Prognosen liegt, verzeichnete der schwedische Streaming-Dienst zwischen April und Juli 2023 mit 302 Million Euro zeitgleich den zweithöchsten Nettoverlust der vergangenen drei Jahre. Seit Anfang 2017 hat der Streamingdienst nur in sechs Quartalen eine positive Nettobilanz erwirtschaftet, zwei davon im Jahr 2021.
Im vierten Quartal 2018 und im dritten Quartal 2019 konnte Spotify Einnahmen von 442 Millionen Euro beziehungsweise 241 Millionen Euro erwirtschaften, was diese beiden Zeiträume zu den erfolgreichsten der jüngeren Unternehmensgeschichte macht. Selbst der vergleichsweise große Sprung bei den bezahlten Abonnenten von 144 Millionen auf 155 Millionen zwischen Oktober 2020 und Januar 2021, der unter anderem auf die anhaltende Pandemie und stärkere Einschränkungen in den Wintermonaten zurückzuführen sein dürfte, schlug sich nicht in einer positiven Quartalsbilanz nieder.
Bis 2030 plant Spotify, eine Milliarde Abonnent:innen weltweit zu erreichen. Bislang verzeichnet Spotify seit 2017 ein durchschnittliches Wachstum von 26 Millionen Premium-Abos pro Jahr. Da es unwahrscheinlich ist, dass große Märkte wie China die Plattform vollumfänglich annehmen, TikTok seinen eigenen Streamingdienst nach Testläufen in immer mehr Märkten ausrollt und die weltwirtschaftliche Lage mindestens für den Rest des Jahres angespannt bleiben dürfte, scheint das Erreichen dieses Meilensteins zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich.