Seit dem 2. Dezember 2025 häufen sich bei der indischen Fluggesellschaft Indigo massenhafte Flugausfälle und Verspätungen. An manchen Tagen wurden Medienberichten zufolge über 1.000 Flüge gestrichen. Die Pünktlichkeitsquote der Airline brach daraufhin dramatisch ein. Der unmittelbar ausgelöste Auslöser war der neue Regulierungsrahmen für Pilotenarbeitszeiten in Indien – sogenannte Flight Duty Time Limitations (FDTL). Seit dem 1. November 2025 gelten demzufolge strengere Vorgaben für Ruhezeiten und Nachtflüge. Viele Airlines, darunter IndiGo, unterschätzten laut Medien, wie viele zusätzliche Piloten und Reservekräfte nötig wären, um den neuen Regeln gerecht zu werden.
Wie die Statista-Infografik zeigt, ist das Verhältnis von Pilot:innen pro Flugzeug bei Indigo relativ niedrig. Im Vergleich mit anderen großen Fluggesellschaften liegt Indigo dabei mit 14 Pilot:innen je Flugzeug am unteren Ender der Rangliste. Die deutsche Lufthansa liegt mit 20 Pilot:innen je Flugzeug im Mittelfeld. Air India weist mit 36 Pilot:innen je Flugzeug eine relativ hohe personelle Ausstattung mit Pilot:innen auf.
Für die Luftfahrtbranche in Indien wirft der Fall Fragen auf bezüglich Planung, Personalausstattung, Contingency Management und Anpassung an Regulierungen – Schwächen, die bei hoher Flottenauslastung im täglichen Fluggbetrieb gefährlich werden können. Die International Federation of Air Line Pilots' Associations (IFALPA) warnte zuletzt vor entsprechenden Sicherheitsrisiken. Der Präsident von IFALPA, Ron Hay, kritisierte etwa, dass eine Lockerung oder Aussetzung von Ruhe‑ und Nachtflugregelungen bei Indigo nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe und ernsthafte Sicherheitsrisiken bergen könne.











