Die weltweite Anbaufläche gentechnisch veränderter Pflanzen (genetically modified, kurz "GM") ist in den letzten Jahren relativ langsam gestiegen. Das zeigt die Statista-Infografik auf Basis der aktuellen Global GM Crop Area Review (PDF-Download). Demnach betrug die Anbaufläche im Jahr 2014 rund 180 Millionen Hektar und im Jahr 2024 rund 210 Millionen Hektar. Dies entspricht einem Plus von rund 17 Prozent. Ein Hauptgrund für den vergleichsweise moderaten Zuwachs ist, dass die größten Produzentenländer wie die USA und Brasilien ihre GM-Flächen bereits weitgehend ausgeschöpft haben. Neue Flächenzuwächse sind daher nur begrenzt möglich.
Gleichzeitig begrenzen viele Länder Europas, Asiens und Afrikas den Anbau von GM-Pflanzen durch gesetzliche Vorschriften – was das Wachstum zusätzlich dämpft. Wirtschaftliche Faktoren wie Lizenzkosten für Saatgut spielen ebenfalls eine Rolle und schränken die Ausweitung der Anbauflächen in Regionen ein. Zudem konzentriert sich die moderne Gentechnik zunehmend auf die Verbesserung bestehender Sorten anstatt auf die Ausweitung der Anbauflächen.
Der Bericht zeigt zudem, dass sich die größten Anbauflächen von GM-Pflanzen auf wenige Hauptkulturen konzentrieren. Dabei nehmen Sojabohnen den größten Anteil ein, gefolgt von Mais, Baumwolle und Raps. Diese vier Kulturen machen den überwiegenden Teil der globalen GM-Fläche aus. Soja und Mais werden vor allem in Brasilien, den USA und Argentinien angebaut. GM-Baumwolle wird dagegen mehrheitlich in Indien, den USA und China kultiviert. Der Anbau von GM-Raps erfolgt zumeist in Kanada und den USA.
Pflanzen können auf unterschiedliche Weise gentechnisch verändert werden, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten oder zu verbessern. Klassisch werden Gene gezielt in das Erbgut eingefügt, entfernt oder verändert, um zum Beispiel Herbizidresistenz, Insektenresistenz oder verbesserte Erträge zu erreichen. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz: Transgene Pflanzen etwa enthalten Gene anderer Arten, während cisgene Pflanzen Gene derselben oder zumindest eng verwandter Arten nutzen.
Befürworter der Gentechnik betonen die positiven Aspekte des Anbaus von GM-Planzen die Landwirtschaft. So käme es durch einer gesteigerten Resilienz gegenüber Schädlingen zu Ertragssteigerungen. Zudem könne bei solchen Pflanzen der Einsatz von Pestiziden reduziert werden. GM-Pflanzen könnten sich außerdem besser an widrige Umweltbedingungen anpassen, wie zum Beispiel Trockenheit oder salzhaltige Böden. Kritiker dieser Technologie argumentieren, das GM-Pflanzen unbeabsichtigt andere Pflanzen bestäuben oder Resistenzgene an Unkräuter weitergeben könnten. Zudem betonen sie, dass es zu wenig Erkenntnisse bei Langzeitwirkungen solcher Pflanzen auf den Menschen gäbe. Ferner könne es zu der Monopolbildung der Saatgutwirtschaft kommen, wenn wenige große Konzerne Saatgutpatente kontrollieren. Auch seien die Folgen für die biologische Vielfalt nicht hinreichend abzuschätzen.













