Die EU hat ihre Abhängigkeit von russischem Öl drastisch reduziert. Die Importmenge lag zu Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 bei 15,7 Million Tonnen (entspricht 23,8 Prozent aller EU-Ölimporte) und ist bis zum Juni 2025 auf rund eine Million Tonnen gesunken, was nur noch 2,6 Prozent aller EU-Ölimporte entspricht. Wie die Statista-Infografik mit Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat weiterhin zeigt, importieren fünf EU-Länder weiterhin russisches Öl. Hierbei sind Ungarn und die Slowakei mengenmäßig führend. Im Rahmen der EU-Einführverbots von Öl aus Russland erhielten diese beiden Länder sowie Tschechien eine Ausnahmeregelung für Pipeline-Lieferungen russischen Rohöls, damit sie Zeit haben, Alternativen aufzubauen. Sie hatten zuvor durch die Druzhba-Pipeline große Mengen russischen Öls bezogen.
Laut Eurostat importieren auch die Niederlande, Kroatien und Polen weiterhin geringe Mengen an russischem Öl. Allerdings ist dies nicht auf eine spezielle Ausnahmegenehmigung zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Fortsetzung von Pipeline-Lieferungen, die vor Inkrafttreten des Embargos vertraglich vereinbart wurden.
Donald Trump hat mehrfach öffentlich kritisiert, dass europäische Länder weiterhin russisches Öl importieren. Zuletzt äußerte er sich am 23. September 2025 während seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Er forderte die europäischen Staaten auf, "unverzüglich alle Energiekäufe aus Russland einzustellen", andernfalls würden sie "viel Zeit verschwenden". Bereits zuvor, am 13. September 2025, hatte Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social die NATO-Staaten aufgefordert, kein russisches Öl mehr zu kaufen. Er bezeichnete den fortgesetzten Kauf von russischem Öl durch einige Verbündete als Schwächung der Verhandlungsposition der NATO gegenüber Russland.
Die EU importiert neben Öl auch weiterhin Gas aus Russland. Laut Eurostat belief sich der Anteil Russlands an den EU-Gasimporten im zweiten Quartal 2025 bei Pipeline-Gas auf ca. 12 Prozent und bei Flüssiggas (LNG) auf ca. 14 Prozent. Die EU plant, alle russischen Gasimporte bis spätestens 2028 zu beenden.












