Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel behauptete im ARD-Sommerinterview, dass in Deutschland 215.000 ausreisepflichtige Syrer:innen leben würden. Ein Blick in die offiziellen Daten zeigt jedoch ein anderes Bild.
Laut dem Statistischen Bundesamt lebten zum Stichtag 31. Dezember 2024 rund 975.000 Syrer:innen in Deutschland. Davon verfügten knapp 700.000 über einen befristeten Aufenthaltstitel, der überwiegend aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen erteilt wurde. Etwa 98.000 sind aus familiären Gründen in der Bundesrepublik, fast 6.900 arbeiten hier oder machen eine Ausbildung. Weitere rund 71.000 haben einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Nur rund 40.000 Personen hielten sich ohne Aufenthaltstitel, Duldung oder Aufenthaltsgestattung im Land auf – also in einer tatsächlich ausreisepflichtigen Situation.
Das entspricht einem Anteil von weniger als vier Prozent an der syrischen Gesamtbevölkerung in Deutschland. Selbst wenn man alle Personen ohne formalen Aufenthaltstitel einbezieht – also auch Geduldete und Asylbewerber:innen mit Aufenthaltsgestattung – liegt der Anteil bei etwa elf Prozent.
Die Zahlen widersprechen damit deutlich der Darstellung Weidels. Sie zeigen vielmehr, dass der überwiegende Teil der syrischen Bevölkerung in Deutschland zumindest rechtlich abgesichert ist – sei es durch Schutzstatus, Familiennachzug oder Integration in den Arbeitsmarkt.





















