Wie sehr ist die Europäische Union beim Import von Seltenen Erden von China abhängig? Wie der Blick auf die aktuellsten Daten des Statistikamts der Europäischen Union (Eurostat) zeigt, stammten im vergangenen Jahr beinahe die Hälfte aller Einfuhren aus China. Auf Platz zwei folgt Russland mit einem Anteil von rund 29 Prozent, Malaysia folgt auf Rang drei. Um die Abhängigkeit von China und weiteren einzelnen Ländern zu reduzieren, hat die EU 2024 den Critical Raw Materials Act erlassen. Ziel ist es, 10 Prozent der Seltenen Erden in der EU selbst fördern und 15 Prozent des Bedarfs aus Recycling zu decken. Zudem soll kein einzelnes Drittland mehr als 65 % des Bedarfs abdecken.
Die 17 Metalle der so genannten Seltenen Erden finden in vielen heutigen Schlüsseltechnologien Verwendung. Das Seltenerd-Metall Terbium etwa ist essenziell für die Herstellung von Permanentmagneten, beispielsweise als Bauteil in Magnetresonanztomographen in der Medizintechnik, in Generatoren von Windkraftanlagen oder Motoren von Elektrofahrzeugen. Cer und Lanthan werden ebenfalls im Rahmen der Elektromobilität benötigt, zum Beispiel als Bestandteil von Katalysatoren zur Reduktion von Emissionen oder Batterien in Hybridfahrzeugen. Als Leuchtstoffe in LED-Lampen und Displays von Smartphones sind Seltenerdmetalle wie Europium und Yttrium ebenfalls essenzieller Bestandteil.
Die Seltenheit dieser Elemente beruht dabei auf der Tatsache, dass sie in Form von Oxiden in einer Vielzahl von Gesteinen vorkommen, deren konzentriertes Vorkommen in kommerziell abbauwürdigen Lagerstätten aber eher rar gesät ist.













