Die EU exportiert den größten Anteil ihrer Waren nach Wert gerechnet in die USA. Wie die Statista Infografik mit Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) zeigt, gingen 2023 rund ein Fünftel der EU-Exporte in die USA. Es folgt das Vereinigte Königreich, China, Schweiz und die Türkei. Bei den Importen liegen die USA hinter China an Position zwei.
Donald Trump hat öffentlich wiederholt erklärt, dass die EU zu wenig Kraftfahrzeuge und landwirtschaftliche Produkte aus den USA importieren würde. Diese aus Sicht der USA negative Handelsbilanz nimmt Trump als Missverhältnis wahr, kritisiert die EU dafür öffentlich und droht mit höheren Einfuhrzöllen, unter anderem für Kfz.
Sollte Präsident Trump ernst machen und höhere Zölle auf den Import von Waren aus der EU verhängen, könnte dies zu einem Rückgang der Exporte in die USA und zu einem Verlust von Arbeitsplätzen in exportorientierten Branchen in Europa führen. So könnten nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in Deutschland 300.000 Jobs verloren gehen, sollte Trump seine Zollpläne umsetzen und andere Länder mit Gegenzöllen antworten. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident an die Handelspartner der USA appelliert, mehr Waren aus den USA zu importieren, um das Ungleichgewicht im Güterhandel und damit das US-Defizit zu reduzieren. Das Kalkül von Trump, durch den exzessiven und willkürlichen (Karussellstrategie) Erlass von Strafzöllen die Handelspartner zum Einlenken zu bewegen, damit sich die bilateralen Handelsbilanzen zugunsten der USA entwickeln, ging in der Vergangenheit bislang nicht auf. Im Gegenteil: die Handelspartner der USA antworteten mit unmittelbar mit Ausgleichszöllen. Das Handelsbilanzdefizit der USA ist bis 2022 immer weiter angewachsen und erst im Jahr 2023 rückläufig gewesen.