50.000 Frauen und Mädchen wurden im vergangenen Jahr von ihrem Partner oder einem Familienmitglied getötet - das entspricht rund 60 Prozent aller Tötungsdelikte gegen Menschen weiblichen Geschlechts. Das geht aus dem heute von UNODC und UN Women veröffentlichten Bericht "Femicides in 2024 - Global estimates of intimate partner/familiy member femicides" hervor. Zum Vergleich: Bei Tötungsdelikten gegen Männer kommt der Täter nur in 11 Prozent der Fälle aus der eigenen Familie.
Die Weltregion mit den meisten Betroffenen ist Afrika, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Geschätzte 22.600 Frauen und Mädchen starben hier 2024 durch Partnerschaftsgewalt oder innerfamiliäre Gewalt - das sind 3,0 Opfer je 100.000 Frauen. Daneben kommen Femizide im unmittelbaren Privatumfeld, gemessen an der Bevölkerung, in Amerika und Ozeanien besonders häufig vor.
In Europa ist die Zahl mit 2.100 Fällen (0,5 Opfer je 100.000 Frauen) relativ gering. Das sollte aber nicht zu der Schlussfolgerung verleiten, dass Gewalt gegen Frauen hierzulande oder in Europa insgesamt ein zu vernachlässigendes Problem ist. Laut Bundeskriminalamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 184 Frauen und Mädchen von ihrem Partner oder einem Familienmitglied getötet. Hinzu kommen mehr als 250 versuchte Taten, 15.000 Fälle schwerer Körperverletzung und fast 100.000 Fälle einfacher Körperverletzung.
Von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen können sich an das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Informationen zu Frauenhäusern und Beratungsstellen lassen sich zum Beispiel auf der Webseite der Frauenhauskoordinierung recherchieren.










