Am 7. Juni startet mit dem Doppel aus Rock am Ring und Rock im Park das erste Großevent der Open-Air-Festivalsaison. Bis zum 9. Juni spielen am Nürburgring und auf dem Nürnberger Zeppelinfeld unter anderem Queens of the Stone Age, Kraftklub, Green Day, Die Ärzte und die Antilopen Gang, im Februar waren nach Angaben der Veranstalter bereits rund 90.000 Tickets für die Festivals verkauft. Wie unsere Grafik zeigt, gehören die beiden Traditionsfestivals zu den bekanntesten in Deutschland.
Ergebnissen einer gemeinsamen Umfrage von YouGov und Statista zufolge können vor allem ältere Befragte etwas mit dem Namen Rock am Ring anfangen. Bei den 18- bis 34-jährigen kannten maximal die Hälfte das Festival, während 71 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen über 55 Rock am Ring zumindest vom Namen her kannten. Ähnliche Werte erreicht von den abgefragten größten deutschen Festivals nur noch das Wacken mit einer Bandbreite von 31 bis 69 Prozent, schon Rock im Park fällt mit Werten zwischen 31 und 47 Prozent deutlich ab.
Namen wie Deichbrand, Lollapalooza oder Parookaville kennt nur noch ein geringer Teil der befragten Deutschen über 45, während die Schere zwischen dem Erst- und Achtplatzierten bei jüngeren Generationen weniger deutlich aufklafft. Von den 25- bis 34-jährigen kennen beispielsweise noch jeweils rund ein Viertel die drei genannten Festivals sowie das Southside, während bei den über 55-jährigen nur das Deichbrand auf einen zweistelligen Prozentanteil kommt.
Trotz eines erfolgreichen Vorverkaufs für Rock am Ring und Rock im Park bleibt die Ausverkaufsmeldung, die vor der Corona-Pandemie regelmäßig Monate im Vorfeld erfolgen konnte, bislang aus. Schon im vergangenen Jahr waren deutlich weniger Besucher:innen angereist als prognostiziet, was auch mit den hohen Ticketpreisen bei zeitgleichen Beschwerden über wenig attraktive Line-ups und geringere Kaufkraft als Resultat globaler Krisen zusammenhängen könnte. So werden dieses Jahr für ein Wochenendticket 269 Euro fällig, ein Zeltplatz kostet mindestens 69 Euro. Laut des im September 2023 veröffentlichten German Entertainment & Media Outlook von PwC Deutschland soll Live-Musik in Deutschland 2024 rund 1,5 Milliarden Euro einspielen, durch Sponsoring sollen weitere 400 Millionen Euro dazukommen. Das Niveau von vor der Pandemie soll erst 2026 wieder übertroffen werden.