Das Embargo, dass die Europäische Union Ende 2022 gegen den Erwerb, die Einfuhr und die Weiterleitung von russischem Rohöl verhängt hat, hat nahezu keine Auswirkungen auf die Gesamtmenge der russischen Öl-Exporte. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Internationalen Energie Agentur IEA. Zudem ist zu erkennen, welche Länder nun mehr Öl aus Russland importieren: China und Indien haben ihre Importe um 21 Prozent bzw. 111 Prozent gesteigert. Auch die Türkei, Länder des Nahen Ostens und aus Afrika importierten mehr Öl aus Russland. Dies jedoch auf insgesamt kleinerem Niveau.
Die EU-Staaten hatten Russland im vergangenen Jahr wegen seines Krieges gegen die Ukraine mit Sanktionen für den Energiesektor belegt. Dabei wurde ein Ölembargo verhängt, das nur Ausnahmen für EU-Mitgliedsstaaten vorsieht, die aufgrund ihrer geographischen Lage besonders von russischen Lieferungen abhängig sind. So erklärt sich, warum auch im Jahr 2023 noch russisches Öl in die EU exportiert worden ist.
Russland weist einen gewaltigen Reichtum an Rohstoffen auf, die das Land in einem bedeutsamen Ausmaß exportiert. Dabei ist Öl nach Menge und Wert das wichtigste Exportgut Russlands. Durch die Bandbreite an unterschiedlichen Rohstoffausfuhren besitzt Russland eine einflussreiche Position im globalen Rohstoffhandel. Gleichzeitig verfügt der Staat über kein Rohstoffmonopol und ist, ebenso für die Einfuhrländer, in ein geopolitisches Wirtschaftssystem von gegenseitigen Abhängigkeiten eingebettet.