Je nach Definition umfasst Care-Arbeit unterschiedliche außer- und innerhäusliche Tätigkeiten. Zu den am häufigsten mit Sorgearbeit in Verbindung gebrachten Aufgaben gehören Arbeiten im Haushalt wie Putzen, Waschen und Kochen, aber auch die Betreuung von Kindern. Wie eine gemeinsame Umfrage von Statista und YouGov zeigt, erledigen Frauen alle abgefragten Arbeiten zu einem höheren Prozentsatz selbst als Männer.
Besonders deutlich zeigt sich dieses Ungleichgewicht bei dem bereits erwähnten Trio aus Reinigungs-, Wasch- und Kocharbeiten. Die Unterschiede zwischen den Prozentsätzen der Männer und der Frauen, die selbige Aufgaben in der Regel alleine erledigen, liegen hier zwischen 21 (Kochen) und 33 (Wäsche) Prozentpunkten. Weniger ausgeprägt sind die Differenzen beim Einkaufen, Kinderbetreuung und der Pflege. Letztere beide sind allerdings in vielen Fällen gar nicht erst Thema: 69 Prozent (Kinderbetreuung) beziehungsweise 70 Prozent (Pflege) der Befragten geben an, dass derartige Tätigkeiten in ihrem Haushalt gar nicht erst anfallen.
Neben den Geschlechterunterschieden bei der Ausübung unbezahlter Sorgearbeit ist in Deutschland für Frauen auch im normalen Berufsleben im Schnitt schlechtere Bezahlung bei gleicher Leistung üblich. Der sogenannte Gender Pay Gap lag 2023 unbereinigt bei 18 Prozent, bei Herausrechnen erklärbarer Effekte wie höheren Teilzeitquoten oder der anteilig höheren Beschäftigung von Frauen in generell schlechter bezahlten Berufen betrug die bereinigte Lücke sechs Prozent.