Die zunehmende Veralterung der Bevölkerung in Industriestaaten, begünstigt durch höhere Lebensstandards und bessere medizinische Versorgung, stellt die aus öffentlicher Hand finanzierten Rentensysteme in Zukunft voraussichtlich vor große Herausforderungen. So wird es UN-Prognosen zufolge im Jahr 2050 64 Länder weltweit geben, in denen der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen mehr als 30 Prozent beträgt. Heute ist das lediglich in Japan der Fall. Insgesamt sollen 2050 rund zwei Milliarden Menschen, 20 Prozent der für das entsprechende Jahr geschätzten Weltbevölkerung, älter als 60 Jahre sein. Wie unsere Grafik auf Basis des Global Pension Index 2023 zeigt, scheint vor allem ein Land aus der DACH-Region wenig für den demografischen Wandel gewappnet zu sein.
Von 47 analysierten Ländern landet Österreich mit 52,5 Indexpunkten auf dem 40. Platz, hinter China, Japan und Frankreich. Deutschland und die Schweiz schneiden mit den Rängen 19 respektive elf deutlich besser ab. Die obersten drei Plätze werden von den Niederlanden, Island und Dänemark belegt. Das Vereinigte Königreich schafft es mit 73,0 Punkten noch in die Top 10.
Während die Diskussion um die Anhebung des Rentenalters in Frankreich zuletzt für massive Proteste sorgte, scheint eine derartige Maßnahme in Österreich derzeit nicht geplant, obwohl sich einige Experten für die Anhebung von 65 auf 67 Jahre aussprechen. Die SPÖ lehnt derartige Pläne derzeit besonders vehement ab. In einer Petition spricht die Partei von "eiskalte[m] Pensionsraub" durch die Regierungspartei ÖVP und die von 2017 bis 2019 in der Regierung sitzende FPÖ.
Der Global Pension Index, der jährlich vom CFA Institute, dem Monash Centre for Financial Studies (MCFS) und der Unternehmensberatung Mercer herausgegeben wird, betrachtet die Rentensysteme der untersuchten Länder unter verschiedenen Gesichtspunkten. Der Angemessenheits-Index nimmt unter anderem das Sparverhalten, Immobilienbesitz und die Minimalrente als Anteil des Durchschnittsgehalts in den Blick. Im Bereich der Nachhaltigkeit werden Faktoren wie die Teilnahme älterer Menschen am Arbeitsmarkt, die Staatsverschuldung oder wirtschaftliches Wachstum der jeweiligen Länder untersucht, während der Integritäts-Sub-Index sich zum größten Teil mit dem Status quo privater Altersvorsorge als Ergänzung zur staatlichen beschäftigt.