Die Corona-Pandemie hatte auf viele Wirtschaftszweige in Deutschland negative Auswirkungen und für deutliche Mindereinnahmen in den Jahren 2020 und 2021 gesorgt. Besonders betroffen war neben touristischen, Hotel- und Gastronomiebetrieben auch die Live-Musikbranche. Das verdeutlichen Zahlen aus dem Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, laut derer gerade Theater- und Konzertveranstaltende starke Umsatzeinbußen hinnehmen mussten.
Machten die Einnahmen mit Live-Musik im Jahr 2019 noch rund ein Drittel des Gesamtumsatzes in der Musikwirtschaft aus, waren es 2020 nur noch 14 Prozent. Im Wirtschaftszweig der privaten Musical-, Theater- und Konzerthäuser halbierten sich die Einkünfte in 2020 auf 224 Millionen Euro, bei den Veranstaltenden ging der Umsatz um etwa 73 Prozent zurück. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Die erst Ende 2020 angelaufene Impfkampagne und die zwischen März 2020 und April 2023 gültigen, in ihrer Schwere variablen Corona-Schutzmaßnahmen.
Im Jahr vor der Pandemie war das Live-Geschäft der wichtigste Umsatztreiber in der Musikwirtschaft. Insgesamt wurden geschätzte neun Milliarden Euro mit Musik erwirtschaftet, 2,3 Milliarden entfielen auf Konzerte und ähnliche Live-Unterhaltung. Verlage und Labels lagen mit 1,8 Milliarden Euro Umsatz an zweiter Stelle, gefolgt vom Einzelhandel mit Instrumenten. Obwohl noch keine Vergleichszahlen für die Entwicklung des Live-Geschäfts im Jahr 2022 vorliegen, zeichnet der Bundesverband Musikindustrie für zumindest einen Teilaspekt der Musikwirtschaft ein positives Bild: Mit rund 2,1 Milliarden Euro lagen die Umsätze mit aufgenommener Musik im vergangenen Jahr mutmaßlich so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.