Seit rund 20 Jahren regiert Recep Tayyip Erdoğan die Türkei. Selten standen die Prognosen im Rennen um die erneute Präsidentschaft nicht auf seiner Seite. Den letzten Umfragen der Meinungsforschungsinstitute (eine Woche vor der Wahl gilt in der Türkei ein Prognose-Verbot) zufolge wird der Vorsitzende der Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) derzeit knapp hinter dem Oppositionskandidaten und Vorsitzenden der Republikanischen Volkspartei (CHP), Kemal Kılıçdaroğlu, gesehen.
Wie die Statista-Grafik zeigt, liegt der amtierende Staatspräsident in der akteullesten MAK-Umfrage fünf Prozentpunkte hinter seinem Herausforderer. Die anderen beiden Kandidaten Muharrem İnce (Memleket) und Sinan Oğan (Ata) stehen bei unter zwei Prozent. Nachdem İnce am 11. Mai seine Kandidatur zurückgenommen hat, stehen die Chancen für Kılıçdaroğlu nun noch besser, da es durch den Rückzug vermutlich eine Wählerwanderung zu seinen Gunsten geben wird.
Präsidentschaftswahlen finden in der Türkei alle fünf Jahre statt. Die Wähler wählen ihren Präsidenten direkt – der Kandidat, der mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält wird zum neuen Staatspräsidenten. Sollte dies nicht der Fall sein, treten die beiden Spitzenkandidaten in einer Stichwahl in zwei Wochen (28. Mai) erneut gegeneinander an. Die Wahllokale öffnen am 14. Mai um 8 Uhr Ortszeit und schließen um 17 Uhr.