Laut der DKLK-Studie vom Verband Bildung und Erziehung haben im vergangenen Jahr hochgerechnet 10.000 Kitas in Deutschland mehr als die Hälfte der Zeit über mit so wenig Personal gearbeitet, dass die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewährleistet war. In mehr als 86 Prozent der Kitas mussten pädagogische Angebote entfallen. Weniger Bildung also. Dadurch erhöhte sich auch die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden eklatant – ein weiterer Grund für Kündigungen. In vielen Einrichtungen mussten Elterngespräche und Teamsitzungen entfallen, in manchen Kitas wieder Notgruppen gegründet werden. Vielerorts wurden die Öffnungszeiten gekürzt oder Kitas sogar ganz geschlossen, wie die Statista-Infografik zeigt. Für Tomi Neckov, stellvertretenden Bundesvorsitzenden des VBE, sind das „erschreckende Ergebnisse, die deutlich machen, dass die Politik ihrer gesetzlichen Verantwortung nicht gerecht wird.“ Das frühkindliche Bildungssystem dürfe nicht länger auf dem Rücken der Kinder und der Beschäftigten ausgehöhlt werden.
Auch Eltern stellt die unplanbare Betreuungssituation vor große Herausforderungen. Nach der Coronapandemie müssen sie erneut mit Beruf und Kinderbetreuung jonglieren. Vor allem Mütter stecken dabei wieder zurück, denn sie nehmen noch immer deutlich häufiger Kindkranktage als Väter, wie eine AOK-Studie zeigt. Zu Lasten von Karrierechancen, finanzieller Unabhängigkeit und Rentenpunkten.
In Emils Kita findet der Spätdienst inzwischen wieder statt. Doch bereits die nächste Erzieherin ist erkrankt. Ein Arbeitsunfall. Wann sie wieder einsatzbereit ist, ist unklar.
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