Weltweit hatten laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2020 rund 74 Prozent aller Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser, in Europa und den Amerikas waren es über 80 Prozent. Trinkwasserzugang bedeutet allerdings nicht automatisch Zugang zu sicheren sanitären Anlagen wie privaten Toiletten. Der WHO zufolge konnten im selben Jahr nur knapp über 50 Prozent der Weltbevölkerung ungeteilte Sanitäranlagen mit Kanalisationssystemen, Klärgruben oder Komposttanks nutzen. Wie unsere Grafik zeigt, ist vor allem der afrikanische Kontinent diesbezüglich unterversorgt.
So hatten beispielsweise nur neun Prozent Bewohner:innen Äthiopiens Zugriff auf entsprechende Anlagen, in Madagaskar und der Republik Tschad waren es jeweils 12 Prozent. Die Sahara stellt im Allgemeinen die Demarkationslinie für den Zugang zu privaten Waschräumen dar. In Libyen und Ägypten konnten beispielsweise 92 respektive 97 Prozent der Menschen entsprechende Anlagen nutzen. Aber auch innerhalb des Sub-Sahara-Raumes gibt es deutliche Unterschiede. In Botswana hatten beispielsweise rund 80 Prozent der Einwohner:innen die Möglichkeit zur Nutzung einer privaten Toilette.
Trotz des Fokus auf afrikanische Länder hinsichtlich der Wasserunterversorgung zeigt sich in einzelnen Gebieten Europas, Zentralamerikas und Südostasiens ein weniger drastisches, aber im Verhältnis vergleichbares Bild. In der Republik Moldau hatten beispielsweise rund ein Viertel der Menschen keine Möglichkeiten, Anlagen oben genannter Art zu nutzen, in Guatemala waren es 22, in Afghanistan 50, in Bangladesch 46 Prozent.