SpaceX, die Raumfahrtfirma von Tesla-CEO Elon Musk, bereitet sich derzeit auf den ersten, für März 2023 geplanten Orbitaltestflug ihres Starship-Systems vor. Das neueste Raketenmodell soll in Zukunft Menschen und Ladung zwischen der Erde und dem Mond transportieren und stellt laut Musk einen wichtigen Baustein in seinem Plan zur Besiedelung des Mars dar. Derzeit steht allerdings noch die Lizenzerteilung für den Flug durch die Federal Aviation Administration (FAA) aus. Die US-Behörde reguliert Raketenstarts in den USA, in der Vergangenheit wurden bereits zahlreiche geplante Starttermine aufgrund des Ausbleibens der Lizenz verschoben. Grundsätzlich dürfte die FAA SpaceX aber wohlgesonnen sein. Das Unternehmen ist einer der wichtigsten NASA-Auftragsnehmer, wie unsere Grafik zeigt.
Im Fiskaljahr 2022 wies die US-Raumfahrtbehörde NASA Musks Firma etwa zwei Milliarden US-Dollar Auftragsvolumen aus ihrem bewilligten Gesamtbudget von 24 Milliarden US-Dollar zu. Damit hat SpaceX nicht nur 25 Prozent mehr Gelder als 2021 erhalten, sondern auch Boeing als zweitwichtigsten Auftragnehmer der Behörde überholt. Im November, einen Monat nach Ende des vergangenen Finanzjahrs, kündigte die NASA zudem die Finanzierung einer weiteren Artemis-Landemission auf der Mondoberfläche in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar an.
Neben SpaceX profitiert das California Institute of Technology am meisten vom NASA-Budget. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Universität die NASA-Forschungseinrichtung NASA Jet Propulsion Lab betreibt. Zwischen Oktober 2021 und Ende September 2022 flossen etwa 2,7 Milliarden US-Dollar an die Universität, rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Die anderen Top-Auftragnehmer, darunter die bereits erwähnten Boeing, Lockheed Martin oder SAIC, nicht zu verwechseln mit dem E-Mobilitäts-Joint-Venture von General Motors und Wuling, bekamen hingegen teilweise deutlich weniger Budget zugesprochen als noch im Vorjahr.
Im Vergleich mit der NASA muss das europäische Pendant, die European Space Agency (ESA), mit deutlich weniger finanziellen Mitteln Vorlieb nehmen. 2022 standen der intranationalen Behörde etwa 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung, wovon rund 50 Prozent allein von Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Frankreich stammten. Letzteres Land ist zudem der einzige europäische Staat, der einen Raumfahrtkonzern mit einer nennenswerten Anzahl von Raketenstarts im vergangenen Jahr beherbergt. arianespace führte 2022 sechs Starts durch und liegt damit weltweit auf Platz fünf – deutlich hinter SpaceX sowie den staatlichen Raumfahrtbehörden Roscosmos aus Russland und der China Aerospace Science and Technology Corporation.