Die Preise für Bio-Lebensmittel sind nicht im selben Maße gestiegen wie die Preise für Lebensmittel insgesamt. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer eigenen Berechnung und Daten des Statistischen Bundesamts und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI). So sind etwa die Preise für Eier insgesamt um 20,6 Prozent gestiegen, die Preise für Eier aus biologischer Landwirtschaft hingegen nur um 6,3 Prozent. Die Zahlen beschreiben dabei den durchschnittlichen Preisanstieg der Lebensmittel im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem ersten Halbjahr 2021.
Die Preise für Rindfleisch und Geflügel sind hingegen ähnlich stark gestiegen, doch beim Schweinefleisch gibt es wieder einen deutlich geringeren Preisanstieg bei der Bio-Variante. Auch bei Gemüse, Käse und Brot gibt es signifikante Differenzen. Bei Fleisch- und Wurstwaren und Obst fallen die Unterschiede wieder nicht ganz so deutlich aus.
Medienberichten zufolge spielen eine Reihe von Gründen bei den unterschiedlichen Teuerungsraten eine Rolle: Da für Bioprodukte kein Kunstdünger verwendet werden darf, haben Bio-Landwirte weniger starke Kostensteigerungen. Die Preise für Düngemittel sind zuletzt stark gestiegen, wie diese Statista-Grafik zeigt. Hinzu komme, dass die Preise für Bio-Lebensmittel teilweise auch früher schon auf einem höheren Niveau gelegen hätten, also müssten die Erzeuger nun weniger stark beim Preis aufholen. Zudem gäbe es bei Bio-Lebensmittel oft längere Kontraktlaufzeiten zwischen Erzeugern und Handel, weswegen die Teuerung hier mit Verzögerung aufträte.
Laut Einschätzung der Verbraucherzentrale gibt es eine Reihe von Ursachen für die steigenden Lebensmittelpreise. So seien die Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel stark gestiegen, zusätzlich verteuerten Arbeitskräftemangel und Mindestlohn die Personalkosten.
Bereits im Juli 2021 hat der erste Preisschub bei Lebensmitteln eingesetzt, der sich im laufenden Jahr Monat für Monat fortsetzt.