Trotz der steigenden Beliebtheit von Craft Beer und dem dazugehörigen Bedeutungsgewinn kleinerer Brauereien werden knapp zwei Drittel des Biermarktes von sechs Brauereikonglomeraten dominiert. Allein der belgische Konzern Anheuser-Busch InBev, das Zuhause von Marken wie Beck's, Corona, Budweiser oder Leffe, braute laut der Hopfenexpert:innen von BarthHaas 2021 582 Millionen Hektoliter Bier und stellte damit rund ein Drittel der gesamten weltweiten Bierproduktion im vergangenen Jahr. Wie unsere Grafik zeigt, entfallen fünfzig Prozent des globalen Marktes auf drei europäische Firmen.
Neben Anheuser-Busch InBev gehören dazu die Heineken-Gruppe, die besonders durch ihre Hauptmarke sowie spanische, italienische und österreichische Brauereien bekannt ist, und Carlsberg mit seinen vor allem in Deutschland beliebten Marken Holsten und Astra. Auch zwei Weltmächte sind unter den sechs größten Brauereikonglomeraten vertreten. Die USA findet sich mit dem US-kanadischen Joint Venture Molson Coors in der Liste wieder, und China schickt mit den China Resources Snow Breweries und Tsingtao zwei Vertreter ins Feld.
In Deutschland wurden 2021 in 1.512 Braustätten rund 85 Millionen Hektoliter Bier ausgestoßen. Seit 1995 ist die Braumenge mit Ausnahme von vier Jahren konstant rückläufig, was unter anderem an der erstarkenden Konkurrenz und einem generell rückläufigen Konsum von Bier in Deutschland und Europa im Allgemeinen liegt. Der Umsatz in der industriellen Brauwirtschaft bleibt allerdings seit 2010 relativ konstant zwischen 7,7 und 7,9 Milliarden Euro pro Jahr, mit Ausreißern nach oben in den Jahren 2018 und 2019, sowie nach unten in den vergangenen beiden Pandemiejahren.