Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine große Herausforderung für die Industrienationen dieser Welt. Der Global Gender Gap Index des World Economic Forums (WEF) misst die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in vier Schlüsseldimensionen (wirtschaftliche Teilhabe, Bildungsniveau, Gesundheit sowie politische Emanzipation) und verfolgt die Fortschritte beim Abbau dieser Unterschiede im Laufe der Zeit.
Den Ergebnissen des aktuellen Berichts zufolge ist Deutschland auf einem guten Weg die Lücke in zwei dieser vier Kategorien zu schließen. Wie die Statista-Grafik zeigt, sind Frauen in Deutschland besonders was das Bildungsniveau und die Chancen auf eine gute Bildung angeht annähernd gleichgestellt. Vor allem bei den Einschreibungszahlen für Hochschulen haben weibliche Personen männliche bereits überholt. Die Gender Gap in dieser Kategorie liegt bei 0,988 Punkten und damit rund 0,044 Punkte über dem globalen Durchschnitt. Auch was die Gesundheitsversorgung und Lebenserhaltung angeht schneiden Frauen hierzulande überdurchschnittlich ab.
Weniger positiv ist die wirtschaftliche Teilhabe der Frauen in Deutschland. Mit 0,695 Punkten liegt die Bunderepublik hier zwar deutlich über dem weltweiten Mittelwert von 0,603, dennoch ist insbesondere die Gender Pay Gap eine große Hürde auf dem Weg zur Gleichstellung. Das durchschnittliche Jahresgehalt einer Frau liegt laut Daten des WEF knapp 16.000 Euro unter dem der Männer. Hinzu kommt, dass nur etwa 28,1 Prozent der Führungspositionen in Deutschland mit Frauen besetzt sind.
Die größte Baustelle ist jedoch die politische Emanzipation. Der Frauenanteil in den Parlamenten des Landes liegt im Schnitt bei einem Drittel und ist in Hamburg mit 44,7 Prozent am höchsten, wie diese Statista-Grafik zeigt. Auch die Ministerpositionen werden mehrheitlich von Männern eingenommen. In dieser Kategorie bewertet das WEF Deutschland mit nur 0,550 Punkten, der globale Schnitt ist hier jedoch denkbar tief.