Nigeria ist innerhalb der letzten 30 Jahre zur größten Volkswirtschaft Afrikas aufgestiegen. Im Jahr 2020 betrug das BIP des westafrikanischen Landes laut Daten der World Bank 432,3 Milliarden US-Dollar. Während die fünf größten Wirtschaftsnationen in dieser Rangliste in den letzten drei Jahrzehnten mehr oder weniger konstant geblieben sind, sind die übrigen Top 8 größeren Schwankungen unterworfen, wie die Statista-Grafik zeigt.
Libyen zum Beispiel schaffte es 1990 und 2005 auf den sechsten Platz, der Bürgerkrieg warf die wirtschaftliche Entwicklung der nordafrikanischen Nation jedoch weit zurück. 2020 reichte es nur noch für Rang 17. Kenia hingegen entwickelte sich in die entgegengesetzte Richtung. Nachdem die Macht des Präsidenten 2010 durch eine neue Verfassung einschränkt wurde, beflügelte dies die Marktwirtschaft des Landes und ermöglichte Wirtschafts- und Technologiezentren wie Nairobi. Die Stadt beherbergt heute u. a. die afrikanischen Niederlassungen von Google, Coca-Cola, IBM und Cisco.
Nigerias erster Platz ist größtenteils auf seinen schnell expandierenden Finanzsektor zurückzuführen, sowie auf seine Rolle als einer der weltweit führenden Erdölexporteure. Auch das wachsende Technologiezentrum Lagos, der zweitgrößte Ballungsraum Afrikas und einer der größten der Welt, dürfte das Wachstum Nigerias in den kommenden Jahren weiter ankurbeln. Auch wenn die Kluft zwischen arm und reich weiter wachsen dürfte. Dies spiegelt sich auch in dem vergleichsweise niedrigen Pro-Kopf-BIP von 2.100 Dollar wider. Betrachtet man diesen Indikator, schafft es Nigeria nicht einmal unter die Top 10 in Afrika.