53 Prozent aller für den DIHK-Fachkräftereport 2022 befragten Unternehmen können offene Stellen längerfristig nicht besetzen, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden. "Wir gehen davon aus, dass in Deutschland rund zwei Millionen Arbeitsplätze vakant bleiben", so Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), zur Einordnung der Umfrageergebnisse. "Das entspricht einem entgangenen Wertschöpfungspotenzial von fast 100 Milliarden Euro."
Besonders groß sind die Probleme derzeit auf dem Bau und in der Industrie. Als besonders bedenklich schätzt der Report die Stellenbesetzungsprobleme bei Investitionsgüterproduzenten (65 Prozent) sowie Herstellern von Spitzen- und Hochtechnologie (jeweils 63 Prozent). "So können beispielsweise 67 Prozent der Hersteller elektrischer Ausrüstungen Stellen nicht besetzen; bei den Produzenten von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen gilt dies für 63 Prozent, im Maschinenbau für 67 Prozent und im Fahrzeugbau für 65 Prozent der Betriebe."
Dass es zunehmend an Fachkräften mangelt zeigt auch die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit. Die Behörde zählte zuletzt 200 Berufe mit Anzeichen eines Engpasses in Deutschland - das sind deutlich mehr als 2021, wie weine weitere Statista-Grafik zeigt.