Am kommenden Freitag ist der internationale Tag des Bieres. Dieser wird vermutlich von vielen Kleinstbrauereien ordentlich gefeiert. Denn die Anzahl dieser Mikrobrauereien mit sehr geringen Produktionsvolumen ist in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland deutlich angestiegen. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. Mikrobrauereien sind hier definiert als Braustätten mit einem Bierausstoß von maximal 1.000 Hektolitern jährlich. Eine ähnliche Wachstumstendenz ist bei der Zahl der Kleinbrauereien mit einem jährlichen Bierausstoß bis 10.000 Hektolitern zu erkennen. Der Anteil der Klein- und Kleinstbrauereien an der gesamten Biererzeugung in Deutschland lag zuletzt allerdings bei weniger als zwei Prozent - dabei aber mit leicht steigender Tendenz.
Ein Teil der kleinen Brauereien produzieren so genanntes Craft Beer. Diese Biersorte wird meist in kleinen, regionalen Brauereien hergestellt, unabhängig von einem Einfluss der großen Brauereigruppen. Diese kleinen Brauereien produzieren häufig spezielle Biersorten abseits des Massengeschmacks. Der Ursprung des Craft Beers liegt in den USA, als dort nach Jahrzehnten der Prohibition das heimische Brauen wieder erlaubt wurde. In Deutschland ist der Anteil der Craft Biere an der gesamten Produktion zwar gering, dennoch leisten die kleinen Brauereinen einen wichtigen Beitrag zur Biervielfalt. Die heimischen Brauer müssen sich dennoch an das deutsche Reinheitsgebot halten, daher setzen Craft-Brauer auf außergewöhnliche Hopfensorten oder spezielle Gärverfahren, um neue Geschmacksrichtungen zu kreieren. Eine eindeutige Definition für Craft Beer gibt es in Deutschland allerdings nicht, da sich der Begriff nicht als Wortmarke schützen lässt. Anfang 2017 gründete sich aus der deutschen Craft-Szene der Verband Deutscher Kreativbrauer e. V. Er versteht sich als Zusammenschluss einer neuen Generation junger, unabhängiger Brauer.