Immer mehr Väter in Deutschland nehmen Elternzeit, doch von einer gleichberechtigten Aufteilung mit den Müttern kann bisher nicht die Rede sein. Wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, lag der Anteil der männlichen Elterngeldbezieher an allen Elterngeldbeziehenden in Deutschland zuletzt bei 26,1 Prozent. Seit 2015 ist der Väteranteil zwar um knapp fünf Prozent gestiegen, Parität würde jedoch erst bei 50 Prozent erreicht sein.
Noch deutlicher unterscheidet sich die Länge der Elternzeit. Frauen beantragten im Jahr 2022 durchschnittlich 14,6 Monate Elternzeit, Männer dagegen nur 3,6 Monate, wie die Statista-Grafik zeigt. Ein Kind zu bekommen, wirkt sich nach wie vor eher für Frauen negativ auf die Karriere aus. Häufig kostet es sie sogar einen großen Teil ihres Lebenseinkommens, da Mütter auch nach der Elternzeit öfters in Teilzeit arbeiten als Väter.
Dabei zeigen Untersuchungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dass sowohl Väter als auch Kinder von einer längeren Elternzeit der Männer profitieren. Laut der OECD involvieren Väter sich nachhaltig stärker in der Familie, wenn sie von Anfang an Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen. Dies wirkt sich auch positiv auf die kognitive und emotionale Entwicklung des Kindes aus, sagt die OECD und rät Politiker:innen in all ihren Mitgliedsstaaten, mehr Anreize für eine gleichberechtigte Aufteilung der Elternzeit zu schaffen.