Die CDU konnte bei der gestrigen Landtagswahl in Schleswig-Holstein gegenüber der Wahl im Jahr 2017 rund 11 Prozentpunkte dazu gewinnen und ist damit erstmals seit 2005 wieder über der 40-Prozent-Marke gelandet. Wie die Statista-Grafik zeigt, hat die CDU in keinem anderen Bundesland so viele Stimmen erlangen können. In nur fünf weiteren Ländern liegen die Stimmenanteile der CDU über 30 Prozent. In vier Ländern hat sie sogar weniger als 20 Prozent der Stimmen erhalten: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Herausragend stark ist die Union neben Schleswig-Holstein auch noch in Sachsen-Anhalt und in Bayern, wo die Schwesterpartei CSU zur Wahl steht.
Das schlechte Abschneiden der Union bei Wahlen deutet auf einen Verlust der gesellschaftlichen Bedeutung der ehemaligen Volksparteien CDU und SPD hin. Experten der Berenberg-Bank sehen die Gründe dafür in einer zunehmend individualisierten und diverser werdenden Gesellschaft: "Wenn sich Werte, Lebensstile und Weltanschauungen ausdifferenzieren und Pluralismus und Diversität als Leitideen für das Zusammenleben immer wichtiger werden, wäre es geradezu erstaunlich, wenn sich die politischen Präferenzen nicht auch ausdifferenzierten."