Die Anzahl neuer Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern stagniert seit 10 Jahren auf einem gleichbleibenden Niveau. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, haben 2019 neu gebaute Ein- und Zweifamilienhäuser Platz für etwa 103.100 Wohnungen geschaffen. Dem gegenüber stehen rund 143.100 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und 9.800 in Wohnheimen. Die Statista-Grafik zeigt, dass erst ab 2015 wieder vermehrt auf Mehrfamilienhäuser gesetzt wird - der Anteil der fertiggestellten Wohnungen ist so hoch wie zuletzt 1997. Seit Ende der Neunzigerjahre verwirklichten sich viel Deutsche den Traum vom Eigenheim und es wurden deutlich mehr Häuser mit bis maximal zwei Wohnungen gebaut.
Von allen deutschen Großstädten ist der Anteil an Einfamilienhäusern in Stuttgart am geringsten – in der Landeshauptstadt haben sie 2019 nur etwa ein Drittel aller Wohngebäude ausgemacht. Am größten ist der Anteil vor allem in norddeutschen Landkreisen mit einer Größe zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Anton Hofreiter hat mit einem Interview im Spiegel kürzlich eine Debatte um die Zukunft der Einfamilienhäuser in Deutschland losgetreten. Seiner Meinung nach sind diese im Hinblick auf die voranschreitende Knappheit von bezahlbarem Wohnraum und auch aus ökologischer Sicht keine zukunftsfähige Lösung. Außerdem tragen sie zur Zersiedlung von Wohnorten bei. Tatsächlich haben Einfamilienhäuser 2019 etwa 16 Prozent mehr Wohnfläche als noch vor 20 Jahren und sind rund doppelt so groß wie die durchschnittliche Wohnung in einem Mehrfamilienhaus.