Das derzeitige Rennen um die US-Präsidentschaft ist bereits das zweitlängste seit den 1960er Jahren. Das zeigt die Grafik auf Basis einer Statista-Recherche. Nur bei einer anderen Gelegenheit verlief der Tag nach der Wahl ohne endgültige Glückwunschworte des erfolglosen Kandidaten: Im Jahr 2000 dauerte es 36 Tage, bis Al Gore seinem Kontrahenten George W. Bush final zum Sieg gratulierte. Gore hatte Bush zwar am Tag nach der Wahl bereits nicht öffentlich seine Gratulation ausgesprochen, aber bereits eine Stunde später wieder zurückgenommen, nachdem ein eindeutiges Ergebnis aus Florida auf sich warten ließ. Erst am 26. November 2000 wurde schließlich das amtliche Endergebnis bekanntgegeben – obwohl einige Wahlkreise mit der Handauszählung immer noch nicht fertig waren. Bush wurde mit wenigen Stimmen Vorsprung zum Sieger in Florida erklärt. Er konnte also mit 271 Wahlleuten rechnen, Gore nur mit 267.
Bei der diesjährigen Wahl gibt es auch am dritten Tag nach dem Gang an die Urnen keinen Sieger in den Vereinigten Staaten. Joe Biden steht immer noch bei 253 Stimmen im Wahlleutekollegium, Trump werden 213 Stimmen zugesprochen. In sechs Staaten wird immer noch ausgezählt. Donald Trump hat auf Twitter unlängst seine Behauptung wiederholt, er hätte die Wahl gewonnen, wenn "alle legalen Wahlzettel" gezählt würden. Die republikanischen Wahlbeobachter hätten ihrer Arbeit nicht nachgehen können, deshalb müssten alle Wahlzettel, die in dieser Zeit gezählt worden seien, für illegal erklärt werden. Der Oberste Gerichtshof müsse intervenieren.