Kommende Woche wird George Soros 90 Jahre alt. Der aus Ungarn stammende Milliardär, der sein Vermögen als Investor und Fonds-Manager gemacht hat, engagiert sich bereits seit den 70er Jahren als Philanthrop. Laut Angaben seines eigenen Stiftungs-Verbundes, den Open Society Foundations (OSF), hat er seit 1984 mehr als 32 Milliarden US-Dollar seines Privatvermögens an Soros-Stiftungen übertragen.
Ziel der OSF ist laut eigenen Angaben die Förderung einer offenen Gesellschaft durch die Finanzierung von Initiativen der Zivilgesellschaft und politischer Aktivitäten. Dafür steht der OSF-Webseite zufolge im laufenden Jahr ein Budget von 1,2 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Die drei größten Einzelposten sind Demokratieförderung (140,5 Millionen US-Dollar), wirtschaftliche Gerechtigkeit (136,7 Millionen US-Dollar) sowie Gleichheit und Antidiskriminierung (111,5 Millionen US-Dollar). Trotz oder vielleicht eher wegen seines großen Engagements wird Soros angefeindet.
So gilt er unter anderem den AnhängerInnen des QAnon-Verschwörungsmythos als zentrale Figur. Ein weiteres Motiv vieler Soros-GegnerInnen ist dessen jüdische Herkunft. Das liegt daran, dass Antisemitismus sowohl fester Bestandteil von QAnon als auch vieler anderer Verschwörungserzählungen ist. „Der Grundverschwörungsmythos ist, dass es eine Weltverschwörung von Juden und Frauen gibt, die die Staaten beherrschen und alles unterwandern“, so Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter in Baden-Württemberg, gegenüber dem Deutschlandfunk zu QAnon.