Nur etwa 1.000 Pilger sollen beim diesjährigen Haddsch die Möglichkeit bekommen, nach Mekka zu reisen - das hat das Haddsch-Ministerium Saudi-Arabiens beschlossen. Normalerweise zieht es während der großen Pilgerreise über zwei Millionen Muslime in die Heilige Stadt des Islams, wie die Statista-Grafik auf Grundlage der Daten von GASTAT zeigt.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und der hohen Infektionsgefahr sah sich die Regierung nun gezwungen den Haddsch drastisch zu limitieren und nur einigen wenigen inländischen Pilgern Zutritt zur Kaaba, dem Heiligtum im Zentrum Mekkas, zu gewähren. Laut Gesundheitsminister Tawfiq al-Rabiah wird jeder Pilger bei Ankunft in Mekka und Medina auf das Coronavirus getestet werden und muss sich nach dem Ritual zuhause in Quarantäne begeben. Außerdem ist Muslimen über der Altersschwelle von 65 Jahren die Anreise untersagt.
Der Haddsch wurde schon mehrfach wegen Epidemien und Kriegen abgesagt, allerdings hat er seit der Formierung des Königreichs Saudi-Arabien 1932 jedes Jahr stattgefunden. Zudem generiert die Pilgerreise jährlich etwa acht Milliarden US-Dollar, die 2020 ausbleiben werden. Nach den sinkenden Ölpreisen ist das schon der zweite Tiefschlag für die Wirtschaft Saudi-Arabiens.