Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal 2022 um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft. Wie die Statista-Grafik außerdem zeigt, gehen viele Experten derzeit davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch im ersten Quartal des Jahres 2023 erneut geringer als im Vorquartal ausfallen wird. Dies zeigt eine Bloomberg-Prognose, die auf dem Median von 32 beitragenden Instituten basiert. Der Rückgang könnte demnach -0,5 Prozent betragen. Wäre dies der Fall, würde sich die Wirtschaft in einer so genannten technischen Rezession befinden. Sie liegt dann vor, wenn das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge sinkt.
Der Rückgang im vierten Quartal 2022 ist laut Statistischem Bundesamt insbesondere auf das Schwächeln der privaten Konsumausgaben zurückzuführen. Die privaten Haushalten müssten derzeit mehr Geld für die gestiegenen Energiepreise ausgeben, weswegen der finanzielle für anderen Anschaffungen geringer ausfallen würde. Im ersten Quartal 2023 sei ein weiterer Rückgang des privaten Konsums durchaus denkbar, der das BIP erneut schrumpfen lassen könnte.
Es spricht jedoch auch einiges dafür, dass die Rezession in Deutschland insgesamt milde verlaufen könnte. So tragen der solide Staatshaushalt, der starke Exportsektor, der hohe Bestand an Fachkräften und letztlich auch die historische Erfahrung mit Krisen dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft in der derzeitigen Lage nicht stärker schrumpft.