Das freiwillige Engagement in Deutschland ist nach Erhebungen des Bundesfamilienministeriums (PDF-Download) zuletzt auf einem höheren Niveau als noch in den 1990er und 2000er Jahren. So waren im Jahr 1999 21,6 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren freiwillig engagiert. Dieses Level hielt sich bis zur Erhebung des Jahres 2009. 2014 und 2019 waren hingegen rund 29 Millionen Menschen freiwillig engagiert. Dies entspricht einem Anteil an der Wohnbevölkerung ab 14 Jahren von rund 40 Prozent.
Im Rahmen des freiwilligen Engagements bekleiden viele Menschen offiziell ein Ehrenamt. Doch der Begriff umfasst auch Tätigkeiten, bei denen sich Menschen ohne ein Amt engagieren. Die meisten freiwillig Engagierten brachten sich im Bereich Sport und Bewegung ein, wobei der Anteil der Männer hier höher ist als der Anteil der Frauen. Ebenfalls weit verbreitet ist Engagement im den Bereichen Kultur/Musik, im sozialen Bereich und in Schulen und Kindergärten.
Im Vergleich der Erhebungswellen lässt sich eine Tendenz zu einer weniger zeitintensiven Ausübung der freiwilligen Tätigkeit (beziehungsweise der zeitaufwendigsten freiwilligen Tätigkeit bei Mehrfachengagierten) feststellen. Der Anteil der freiwillig Engagierten, die für ihre freiwillige Tätigkeit bis zu zwei Stunden in der Woche aufbringen, ist von 1999 bis 2019 von 50,8 Prozent auf 60,0 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum ist der Anteil der freiwillig Engagierten, die für ihre freiwillige Tätigkeit sechs und mehr Stunden pro Woche aufbringen, von 23,0 Prozent auf 17,1 Prozent gesunken.
Das Bundesfamilienministerium erhebt Daten zum freiwilligen sozialen Engagement in Deutschland im Fünfjahresrhythmus. Die nächste Veröffentlichung zum Jahr 2024 wird voraussichtlich Anfang 2026 erscheinen.