Abgesagte Flüge in Hamburg, Ausnahmezustand in Berlin, Sturmfluten in Schleswig-Holstein: Das Sturmtief Ylenia beeinträchtigt momentan vor allem den Norden und Osten Deutschlands und folgt auf das Tief Nadia, das Ende Januar in Deutschland für Schäden in Millionenhöhe sorgte. Wie Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen, sorgen Stürme nach dem Rekordereignis Kyrill gerade in der jüngsten Vergangenheit für immer höhere Schadensaufwände.
So teilen sich die Sturmtiefs Sabine, Ulfert und Volker aus den Jahren 2020 beziehungsweise 2021 mit versicherten Schäden in Höhe von rund 600 Millionen Euro den vierten Platz mit dem Orkan Niklas, der 2015 vor allem in Süddeutschland und Nordhrein-Westfalen für größere Schäden gesorgt hatte. Friederike, das Sturmtief mit Orkanböen, das 2018 von der kanadischen Ostküste über Island, das Vereinigte Königreich, die Benelux-Staaten und Deutschland nach Polen zog, landet mit Schadensaufwänden von rund 1,1 Milliarden Euro auf Platz hinter Kyrill.
Die Schäden durch extreme Wetterereignisse, die unter anderem durch den Klimawandel begünstigt werden, sind vor allem in den 2010er Jahren rapide angestiegen. Auswertungen von Munich Re zufolge beliefen sich die Gesamtschäden 2017 auf rund 350 Milliarden US-Dollar, wovon 150 Milliarden US-Dollar versichert waren. Der vorherige Höchstwert seit 1980 wurde 2005 mit 280 Milliarden US-Dollar Schadenssumme und 126 Milliarden US-Dollar Versicherungsschäden erreicht.