Statistiken zu den Auswirkungen des Coronavirus (COVID-19) auf die Psyche
Wie wirkte sich die Pandemie auf die Psyche aus?
Die Veränderungen im Alltag stellten für viele Menschen eine Belastung der Psyche dar: Durch Isolations- und Quarantänemaßnahmen wurden die sozialen Kontakte eingeschränkt, wodurch sich viele Menschen einsam fühlten. Folgen für die psychische Gesundheit blieben bei vielen nicht aus. Der mangelnde soziale Austausch kann sogar als eine der wichtigsten Ursachen für psychische Belastungen während der Corona-Krise gesehen werden. Dabei litten die Jüngeren deutlich häufiger unter Einsamkeit als die älteren Generationen: Nach einer Umfrage aus dem Oktober 2020 hat sich rund die Hälfte der 18- bis 24-Jährigen laut eigener Aussage sehr bzw. eher oft einsam gefühlt. Unter den Befragten ab 55 Jahren traf dies auf rund 16 Prozent zu. Hinzu kamen Sorgen wie mitunter die Angst vor Ansteckung mit dem Virus, Existenzängste und auch die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie. Symptome sind Stress, Überforderung und depressive Verstimmungen. Diese wurden unter anderem durch fehlende Strukturen, negative Eindrücke, die nicht kompensiert werden konnten sowie fehlende Inspiration ausgelöst. Daneben machte sich der emotionale Stress bei einigen auch durch physische Symptome bemerkbar.Im Jahr 2020 berichteten noch rund 27 Prozent der Deutschen, dass sie in Zeiten von Corona weniger Stress hatten, im Vergleich zu vorher. Im Jahr 2021 traf dies auf rund 11 Prozent der Befragten zu, während rund ein Viertel angab, vermehrt Stress zu verspüren. Vor allem Menschen, die von der Pandemie weniger stark betroffen waren, nutzten die ersten Monate der Pandemie als Auszeit und genossen ihre gewonnene Freizeit.
Wer war besonders betroffen?
Während die einen ihren Alltag entschleunigten, standen andere mit Pandemiebeginn unter einem besonders starkem Druck: Das Gesundheitspersonal wie Krankenpfleger:innen und Ärzt:innen war im Vergleich mit der deutschen Allgemeinbevölkerung überdurchschnittlich stark von Depressionen und Angststörungen betroffen. Besonders gefährdet, was die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Psyche anging, waren Menschen mit einer psychischen Vorerkrankung. Und auch Menschen, die Teil einer Risikogruppe waren, begaben sich deutlich häufiger in Selbstisolation und verspürten verstärkt Angst vor einer Infizierung mit dem Virus.Des Weiteren stelle die Situation vor allem für Eltern eine Doppelbelastung dar: Durch Homeschooling und geschlossene Betreuungseinrichtungen mussten sie neben Haushalt und Job die Kinderbetreuung sowie Lernunterstützung unter einen Hut bekommen. Doch die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf das Leben der Kinder und Jugendlichen selbst: Sie belastete vor allem die Einsamkeit, die soziale Isolation oder eine schwierige Lage zuhause. Gleichzeitig bestimmten Angst, Enttäuschung und Wut die Gefühlswelten der Kinder und Jugendlichen. Sie fühlten sich ihrer Erfahrungen, Erlebnisse und Möglichkeiten beraubt, die das Leben ohne Pandemie für sie bereitgehalten hätte. Gleichzeitig gaben im Rahmen einer Umfrage im November 2020 rund 45 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, dass sie Angst vor ihrer Zukunft hätten.