Die Anzahl der kirchlichen Bestattungen ist hierzulande seit Jahren rückläufig. Religiöse Bräuche und Traditionen verlieren an Bedeutung und nichtkirchliche Beerdigungsarten, wie beispielsweise die Feuerbestattung, werden immer beliebter. Ein klassisches Begräbnis auf dem Friedhof erfolgt im Rahmen einer Trauerfeier in der Kirche oder einer Friedhofskapelle. Bei einer Befragung im Jahr 2017 gab etwa ein Viertel der Befragten an, mehrmals im Jahr für einen Grabbesuch auf den Friedhof zu gehen. Laut des Verbandes der deutschen Friedhofsverwalter gibt es bundesweit etwa 32.000 Friedhöfe (Stand: 2017). Bei einer Feuerbestattung wird der tote Körper im Sarg in einem sogenannten Krematorium eingeäschert und die Überreste in eine Aschekapsel gefüllt, die in einer Urne beigesetzt wird. Diese Form der Beerdigung ist bundesweit die am häufigsten gewählte Art. Auch bei einer Seebestattung ist eine Verbrennung des Leichnams nötig. Die Asche wird danach im Meer beigesetzt. Immer beliebter werden auch Naturbestattungen. Hierbei wird die Asche des Verstorbenen auf Feldern, im Wald oder in Gebirgen verteilt. In den letzten Jahren sind in einigen Städten Bestattungswälder entstanden, in denen die Totenasche an Bäumen beigesetzt wird, ohne dass Grabmäler vorhanden sind.
Die klassische Form der Beerdigung auf dem Friedhof ist die kostenintensivste, da auch Aufwendungen für den Grabstein sowie für die Pflege des Grabes auf die Angehörigen zukommen. Durchschnittlich kostet eine Beerdigung dieser Form etwa 13.000 Euro. Feuer- sowie Seebestattungen sind mit 4.500 Euro preiswerter. Der Tod ist für die Bestattungsindustrie die Geschäftsgrundlage und zwischen Bestattungsunternehmen herrscht durchaus Konkurrenzkampf. Sowohl die Anzahl der Bestatter als auch die Umsätze im Bestattungswesen steigen seit Jahren kontinuierlich an. Bestattungsfirmen kümmern sich nicht nur um die letzte Ruhestätte, sondern auch um Formalitäten und die Trauerfeier. Immerhin sterben jährlich mehr als 900.000 Personen. Für viele Angehörige sind die hohen Kosten häufig ein Problem. Eine Möglichkeit, Beerdigungskosten zu sparen sind sogenannte Discount-Bestattungen. Diese werden schlicht gehalten und kosten meist nicht mehr als 1.000 Euro. Hierbei arbeiten die Bestatter auf Provisionsbasis mit Vergleichsportalen zusammen. Der Anteil sogenannter Discount-Bestattungen wächst seit Jahren und gewinnt an Akzeptanz.
Bei einer Trauerzeremonie ist es üblich, dass Trauergäste sich entsprechend kleiden. Meist wird ein zurückhaltender Stil mit dunklen Farben bevorzugt. Im Anschluss an die Beisetzung findet typischerweise ein Leichenschmaus statt, bei dem gemeinsam gegessen und Erinnerungen an den Verstorbenen ausgetauscht werden. Das Ritual soll den Hinterbliebenen Trost spenden. Dennoch gaben bei einer Umfrage aus dem Jahr 2017 die große Mehrheit der Befragten an, für die Trauer um Verstorbene keinen bestimmten Ort zu brauchen. Der Großteil der Deutschen wünscht sich eine Beisetzung in einer Urne im eigenen Garten. Während dies in vielen Ländern problemlos möglich ist, herrschen in Deutschland strenge Gesetze. Der Leichnam muss beispielsweise innerhalb von acht Tagen nach dem Tod beerdigt werden und darf nur auf dafür bestimmtem Gelände beigesetzt werden. Aus einer Umfrage im Herbst 2019 geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen vor dem Lebensende geregelt haben möchte, wie und wo das Begräbnis stattfinden soll. Doch es geht auch anders: In den USA verabschieden viele Leute ihre Verstorbenen mit fröhlichen Gedenkveranstaltungen. Die sogenannten End-of-Life-Zeremonien sind in jüngster Vergangenheit zum Trend geworden.