Statistiken zu Megacities
Die Datenbank Global Human Settlement Layer (GHSL) der Europäischen Kommission nutzt eine andere Methodik. Anders als bei den Vereinten Nationen stammen die Daten größtenteils aus Abertausenden von Satellitenaufnahmen und wurden mit den Ergebnissen von Volkszählungen und geografischen Daten abgeglichen. Nach der Datenbank GHSL waren die Städte Guangzhou (China), Jakarta (Indonesien) und Tokio (Japan) im Jahr 2015 die größten Megacities. Guangzhou hatte im selben Jahr rund 40,59 Einwohner:innen.
Die Fläche von Guangzhou betrug im Jahr 2015 rund 6.622 Quadratkilometer. Nach der Datenbank GHSL waren bei dem Großteil der Megacities mehr als 40 Prozent der Fläche bebaut. Ausgenommen Jakarta in Indonesien, Dhaka in Bangladesch, Mumbai in Indien und Manila auf den Philippinen: Hier waren es nur rund 30 Prozent. Megacities sind selten grüne Oasen. Der Normalized Difference Vegetation Index (NDVI) misst die Menge an gesunder Vegetation in der Innenstadt. Mit 0,32 Punkten erreichte Delhi einen relativ geringen Wert. Auch bei der Messung der Luftverschmutzung schnitt die Stadt zusammen mit den pakistanischen Städten Karatschi und Lahore am schlechtesten ab.
Als Urbanisierung wird die Ausbreitung städtischer Lebens- und Verhaltensweisen bezeichnet. Der Grad der Verstädterung hat in den letzten Jahrzehnten weltweit rapide zugenommen. Während im Jahr 1985 noch 41,2 Prozent der Bevölkerung in Städten lebten, waren es 2015 schon 53,9 Prozent. Nach Berechnungen der UN DESA werden im Jahr 2050 rund zwei Drittel der Menschen in Städten leben (68,4 Prozent). Der Urbanisierungsgrad war im Jahr 2018 in Nordamerika am höchsten. Dort lebten 82,2 Prozent der Bevölkerung in Städten. Besonders stark angestiegen ist der Urbanisierungsgrad in den letzten Jahren in Asien und Afrika. Nach Prognosen der Vereinten Nationen wird der Anteil der in Städten lebenden Bevölkerung in den beiden Regionen von 2018 bis 2050 um rund 16 Prozent ansteigen.
Die Szenarien für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des städtischen Lebens sind vielfältig. Zum einen bietet es zwar die Möglichkeit eine ausgefeilte Infrastruktur für große Menschenmengen zu schaffen, andererseits sind viele Megastädte zunehmend von Armut und Umweltproblemen geprägt.