Magyarisierung (Ungarische Nationalbewegung) im Osten Österreich-Ungarns 1880-1888
Magyarisierung
Die ungarische Regierung verfolgte das Ziel die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in der ungarischen Reichshälfte in die eigene Kultur einzugliedern. Sie wollte dies per Gesetz durchsetzen. Zahlreiche Schulen wurden geschlossen und durch ein reines ungarisches Angebot ersetzt. Auch der Zugang zu öffentlichen Ämtern war größtenteils Angehörigen der ungarischen Kultur vorbehalten, was die sozialen Verwerfungen im Land noch weiter verschlimmerten. Mehr noch: Durch das Zensuswahlrecht wurde den meisten Minderheiten das Wahlrecht indirekt entzogen.Diese gezwungene kulturelle Aneignung gilt heute als eine der größten Kräfte, welche den Zusammenbruch Österreich-Ungarns herbeiführte.
Österreich-Ungarn
Die Doppelmonarchie an der Donau setzte sich aus der kaiserlichen und königlichen (k.u.k.) Herrschaft des Kaisers Franz Joseph über die Personalunion aus Österreich und Ungarn zusammen. Historisch resultiert diese enge Verbindung beider Staatsysteme aus der österreichischen Niederlage im Deutschen Krieg (1866). In der Schlacht von Königgrätzunterlagen die Truppen der Habsburger den preußischen Streitkräften deutlich und wurden politisch in der anschließenden Reichsgründung nicht berücksichtigt. Dies schwächte die Stellung des Hauses Habsburg deutlich.In der Folge bröckelte auch die Stabilität des Vielvölkerstaates. Besonders in Ungarn war eine breite Nationalbewegung immer mächtiger geworden, welche eine vollständige Unabhängigkeit von Österreich forderten. Jedoch gelang es Vertretern beider Seiten schließlich einen Kompromiss zu erreichen: Formal blieben beide Staaten Untertan des Kaisers Franz Joseph, jedoch erhielten die Ungarn das Recht ein eigenes Parlament zu stellen und weitgehende innenpolitische Entscheidungen selbst zu treffen.
Im Ersten Weltkrieg kamen rund neun Millionen Soldaten ums Leben, davon rund 1,1 Millionen Einwohner Österreich-Ungarns.
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