Die Anzahl der Angestellten im deutschen Bankwesen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich geschrumpft. Während 1991 noch etwa 745.000 Menschen bei Privatbanken, Sparkassen oder anderen Geldinstituten beschäftigt waren, waren es 2023 etwa 538.000 - ein Rückgang von mehr als 200.000 Stellen. Wie die Statista-Grafik mit Daten des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes veranschaulicht, sind es vor allem Privatbanken, Bau- sowie Sparkassen, in denen viele Jobs weggefallen sind. Die Beschäftigtenzahl von Landes-, Förderbanken, öffentliche Bausparkassen und Spezialinstitute hingegen liegt auf einem ähnlichen Niveau wie in den 90er Jahren. Auch die Anzahl der Mitarbeitenden der deutschen Bundesbank sind von mehr als 18.000 auf unter 12.000 Personen gefallen.
Hauptgrund für die Schrumpfkur des deutschen Kreditgewerbes ist vor allem die voranschreitende Digitalisierung und die damit verbundene Ausdünnung des Bankfilialnetzes. Zudem haben in den letzten Jahren viele Großbanken aus wirtschaftlichen Gründen Stellen abgebaut – trotz Milliarden-Gewinnen. Bereits im vergangenen Jahr kündigte die Deutsche Bank an 3.500 Stellen zu streichen, nun plant auch die Commerzbank 3.900 Arbeitsplätze zu beseitigen. Und das, obwohl die Frankfurter Großbank laut Vorstandsvorsitzender Bettina Orlopp gerade erst ein “Rekordjahr” hingelegt habe. Die Maßnahmen sind eher als Verteidigungsmanöver gegen eine drohende Übernahme durch die italienische UniCredit zu verstehen. Durch die Verschlankung will die Commerzbank signalisieren, keine Unterstützung für eine Sanierung zu benötigen. Zudem soll der Börsenkurs und damit gleichzeitig auch ein potenzieller Kaufpreis hochgeschraubt werden.