2.227 drogenbedingte Todesfälle registrierten das Bundeskriminalamt (BKA) im vorangegangenen Jahr - "etwa doppelt so viele wie vor zehn Jahren und rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr (1990 Fälle)". Die meisten Todesfälle gehen auf das Konto von Heroin - wenn auch mit "leicht rückläufiger Tendenz", wie es in der Pressemitteilung des Bundesdrogenbeauftragten heißt.
Als alleinige Todesursache taucht die aus Schlafmohn gewonnene Droge in der Statistik zuletzt 101 Mal auf. 611 weitere Todesopfer starben an einer Mischung aus Heroin und anderen Drogen. Dass in Zukunft möglicherweise weniger Menschen an dieser Droge sterben, liegt vermutlich an einer abnehmenden Verfügbarkeit des Rauschgiftes. Afghanistan, das bis vor kurzem das wichtigste Anbauland war, hat in Folge der Machtübernahme der Taliban die Produktion weitgehend eingestellt.
Eine gute Nachricht ist das aber nicht unbedingt. Die entstehende Versorgungslücke könnte zukünftig mit synthetischen Opioiden, wie etwa Fentayl geschlossen werden. Der Wirkstoff ist in den USA für jährlich zehntausende Tote verantwortlich. Indes tauchen in den BKA-Daten bislang nur sehr wenige Fentanyl-Tote auf, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.