Das sprichwörtliche verflixte siebte Jahr soll für Paare eine besondere Belastungsprobe sein. Der gleichnamige Hollywoodfilm suggeriert etwa, dass in dieser Zeit die Gefahr einer Affäre besonders groß sei. Wie die Statista-Grafik zeigt, wurden im Jahr 2022 die meisten Ehen allerdings bereits nach sechs Jahren Ehedauer geschieden. Nach diesem sechsten Jahr der Dauer nimmt die Zahl der Scheidungen nahezu kontinuierlich ab. Man könnte dieses Jahr zwar als siebtes Jahr der Ehe rechnen, allerdings: Als Ehedauer wird die Zeit von der Eheschließung bis zur rechtskräftigen Scheidung gerechnet – das Aus der Ehe dürfte de facto also früher besiegelt worden sein.
Der Blick ins Datenarchiv des Statistischen Bundesamts bis ins Jahr 1982 zurück zeigt außerdem, dass im sechsten Jahr der Ehedauer mit Abstand die meisten Ehen geschieden worden sind (in insgesamt 22 Jahren im Zeitraum von 1982 bis 2022), es folgen 5 Jahre Ehedauer (in insgesamt 10 Jahren) und 4 Jahre Ehedauer (in insgesamt 8 Jahren). Je älter die Daten sind, desto näher rückt das Jahr mit den meisten Scheidungen dabei zeitlich an die Heirat heran. In den deutlich konservativeren 1950er und 1960er Jahren mag das anders gewesen sein, so weit reichen die Daten jedoch nicht zurück. Übrigens werden mehr Ehen durch den Tod eines Ehepartners beendet als durch einen Scheidungsrichter.
Wer in Deutschland heute zum ersten Mal heiratet, ist deutlich älter als noch vor 20 Jahren. Im Jahr 2022 waren Frauen bei ihrer ersten Heirat im Schnitt 32,6 Jahre alt, Männer 35,1 Jahre – in beiden Fällen ein neuer Höchststand. Binnen 20 Jahren ist das Durchschnittsalter bei der ersten Heirat bei Frauen damit um 3,8 Jahre und bei Männern um 3,3 Jahre gestiegen. Der durchschnittliche Altersunterschied zwischen den Geschlechtern ist somit seit 2002 von 3,0 Jahren auf 2,5 Jahre leicht geschrumpft.