Digitale Technologien und das Vertrauen in die Medien
Der Begriff "Lügenpresse" ist jüngst zum Unwort des Jahres 2014 bestimmt worden. Als Vertreter eben dieser imaginierten Lügenpresse müssen sich derzeit - sei es durch Pegida-Demonstranten oder von zahlreichen Online-Kommentatoren - viele Journalisten bezeichnen lassen. Generell wird dieser Berufsgruppe hierzulande vergleichsweise wenig Vertrauen entgegengebracht. Nicht wenige Deutsche glauben, dass Zeitungen und Fernsehsender nicht objektiv sind, einseitig berichten und von der Politik gelenkt werden. Experten sprechen von einem schleichenden Glaubwürdigkeitsverlust in den letzten Jahrzehnten. Einen Beitrag hierzu könnten auch das Internet und die damit verbundenen digitalen Technologien geliefert haben. So glauben einer aktuellen Microsoft-Umfrage zufolge 31 Prozent der deutschen Onliner, dass PCs, Tablets oder Smartphones vor allem einen negativen Einfluss auf das Vertrauen in die Medien haben. Vom Gegenteil sind lediglich 17 Prozent überzeugt. Ein ähnliches Bild bietet sich auch in anderen entwickelten Ländern wie Frankreich oder den USA. Dagegen sind die Internetnutzer in Entwicklungsländern genau der Gegenteiligen Ansicht. In China glauben beispielsweise 35 Prozent an einen eher positiven Einfluss digitaler Technologien auf das Vertrauen in die Medien, in Indien sind es gar 49 Prozent.