Neben dem ÖPNV ist das Fahrrad, egal ob als klassisches Modell oder E-Bike, ein wichtiger Bausteine in der Verkehrswende, vor allem in dicht besiedelten urbanen Zentren. Allerdings scheinen die Investitionen in die Radwegeinfrastruktur in Deutschland noch ausbaufähig zu sein, wie eine gemeinsame Umfrage von Statista und YouGov zeigt.
36 Prozent der Befragten nehmen beispielsweise keinerlei Maßnahmen zum Bau neuer oder zur Optimierung vorhandener Radwege in ihrem Umfeld wahr. Die subjektiv am häufigsten sichtbare Maßnahme ist der Ausbau von Fahrradspuren im Straßennetz. 29 Prozent geben an, Bemühungen zum Bau von mehr oder breiteren Spuren für Radler:innen zu beobachten. Jeweils 17 Prozent geben an, dass Lücken im Wegenetz geschlossen und Bordsteine abgesenkt werden würden, um die Nutzung von Fahrrädern attraktiver zu machen. Der Ausbau einer geregelteren Verkehrsführung über Fahrradampeln ist hingegen nur acht Prozent der Umfrageteilnehmer:innen aufgefallen.
Das Thema Radinfrastruktur wird derzeit intensiv diskutiert. Die Ankündigung der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner, Radwegprojekte zu stoppen sofern dadurch Parkplätze oder Fahrstreifen wegfallen würden, resultierte beispielsweise in kritischen Stimmen von Verbänden und Bezirkspolitiker:innen sowie Fahrraddemos, die unter anderem in der Bundeshauptstadt am vergangenen Sonntag mehrere tausend Radfahrer:innen auf die Straße brachten.
Laut Angaben des Branchenverbandes Zweirad-Industrie-Verband betrug der Fahrradbestand in Deutschland 2022 82,8 Millionen, auf jede:n Einwohner:in kommt also ungefähr ein Zweirad. Dazu gehören auch rund zehn Millionen E-Bikes, die im vergangenen Jahr 48 Prozent der insgesamten Absatzmenge von 4,6 Millionen Rädern ausmachten. Der in Deutschland meistverkaufte Radtyp bei normalen Fahrrädern war 2022 das Trekkingrad, im E-Bereich machte das Mountainbike-Segment mit 38 Prozent den größten Marktanteil aus.