76 Prozent der Deutschen wollen Werbung mit Models mit realistischeren Körperformen sehen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsame Umfrage von Statista und YouGov zum Thema Diversität und Repräsentation in der Werbelandschaft. Wie unsere Grafik zeigt, hängt dieser Wunsch allerdings nicht zwingend mit erhöhter Kaufbereitschaft von Marken zusammen, die mit entsprechenden Models werben.
Lediglich ein Drittel der Umfrageteilnehmer:innen gibt an, Produkte von Marken zu bevorzugen, die auf die Abbildung diverserer Menschen in ihrer Werbung achten. Für 28 Prozent sind entsprechende Bemühungen sogar ganz und gar irrelevant bei der Kaufentscheidung. Analog zu den Befragten, die sich realistischere Körper in der Werbung wünschen, lehnt auch ein Großteil der Umfrageteilnehmer:innen ein bekanntes Karl-Lagerfeld-Zitat ab, das Frauen mit größeren Konfektionsgrößen die Einnahme von mehr Raum in der Öffentlichkeit abspricht.
Spätestens seit den 2010er Jahren sind sogenannte Curvy oder Plus-Size-Models stärker in der Öffentlichkeit repräsentiert. Bei der Einschätzung, wo die Grenze zu größeren Konfektionsgrößen liegt, gehen Realität und Auffassung einiger Modelagenturen allerdings auseinander. Während letztere diese Kategorie bereits ab der Konfektionsgröße 38 besetzen - 34 und 36 gelten als Standard-Modelgrößen in Deutschland - trägt die durchschnittliche deutsche Frau laut Statistischem Bundesamt die Konfektionsgrößen 42 und 44. Auch deswegen steht der Begriff Plus Size für Models, die teilweise noch deutlich unter der durchschnittlichen Konfektionsgröße liegen, in der Kritik.