2023 belief sich der Wert des globalen Halbleitermarkts laut Analysen von Gartner auf 533 Milliarden US-Dollar, was einen Rückgang um knapp elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Kaum ein Chiphersteller konnte sein Geschäftsergebnis im Jahresvergleich verbessern – mit einer deutlichen Ausnahme.
NVIDIA, bislang am ehesten bei Videospieler:innen für seine Grafikkarten bekannt, erreichte dieses Jahr mit einem Umsatzplus von knapp 56 Prozent das erste Mal die Top 5 der Firmen mit den höchsten Jahresumsätzen im Halbleitersegment. Dies lässt sich auf den KI-Boom des vergangenen Jahres zurückführen, vorangetrieben durch den Erfolg des OpenAI-Produkts ChatGPT und die dadurch gestiegene Nachfrage nach auf KI-Anwendungen ausgerichtete Chips. 2022 lag NVIDIA noch auf dem zwölften Rang.
Die Einnahmen von Samsung Electronics und Intel, die sich seit Jahren auf Platz eins und zwei der Chiphersteller mit den höchsten Umsätzen abwechseln, gingen im Gegensatz dazu teilweise deutlich zurück. Samsung büßte im Jahresvergleich beispielweise rund 38 Prozent Umsatz ein, bei Intel waren es 17 Prozent. Neben NVIDIA konnten in den Top 10 der Halbleiterindustrie nur Broadcom und STMicroelectronics mehr Umsatz als im vergangenen Jahr generieren, allerdings nur im einstelligen Bereich.
Laut Gartner sei der Umsatzrückgang vor allem auf eine Übersättigung beziehungsweise mangelnde Nachfrage im Speichersegment, beispielsweise für PCs, Server und Smartphones, zurückzuführen. Das entsprechende Segment erzielte 37 Prozent weniger Umsatz als 2022. Abseits von Speicherprodukten sei der Markt nur um drei Prozent geschrumpft, was laut Gartner-Analyst Joe Unsworth ebenfalls am gestiegenen Interesse an KI-Lösungen liegt. "Die Nachfrage nach Halbleitern für KI-Anwendungen war der stärkste Wachstumstreiber, wobei der Automobilsektor (insbesondere Elektrofahrzeuge) sowie die Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie die meisten anderen Anwendungssegmente ebenfalls übertrafen", so Unsworth.