Die Wirtschaft der Schweiz schneidet im Vergleich mit der DACH-Region und dem Euroraum besser ab. Wie die Statista-Grafik auf Basis der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zeigt, könnte dieses sowohl im laufenden als auch im kommenden Jahr höher ausfallen als das von Deutschland und Österreich. Auch das Wachstum des Euroraums könnte die Schweiz der Prognose zufolge im kommenden um 0,4 Prozentpunkte übertreffen.
Die Prognose sei laut IWF allerdings mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem sei noch schwer abzuschätzen, inwiefern die Schweizer Bankenkrise die Konjunktur beeinträchtigt. «Wir treten in eine riskante Phase ein, in der das Wirtschaftswachstum im historischen Vergleich niedrig bleibt und die finanziellen Risiken zugenommen haben, ohne dass die Inflation bereits eine entscheidende Wende genommen hat», schrieb IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas.
Die schwachen Wachstumsprognosen spiegeln auch wider, dass weltweit die Zahl der Arbeitskräfte weniger stark wächst. Auch der Jobmarkt der Schweiz ist derzeit stark vom Fachkräftemangel betroffen und drückt beim BIP-Wachstum auf die Bremse. Der IWF fordert deshalb, die durch geopolitische Spannungen verursachte wirtschaftliche Fragmentierung zu vermeiden und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität zu ergreifen, um dem Arbeitskräftemangel etwas entgegenzusetzen.
Auch die Risiken einer Energiemangellage für den kommenden Winter 2023/2024 bleiben laut Einschätzung vieler Experten trotz der aktuellen Entspannung bestehen. Sollte es in Europa zu einer ausgeprägten Energiemangellage mit Produktionsausfällen auf breiter Basis und einem deutlichen Abschwung kommen, wäre auch in der Schweiz mit einer Rezession bei gleichzeitig hohem Preisdruck zu rechnen.