Seit 1975 betreibt die Europäische Weltraumorganisation ESA Forschung im All, 1983 absolvierte der Physiker Ulf Merbold im Rahmen einer NASA-Kooperation die erste bemannte Mission mit direkter ESA-Beteiligung an Bord des Space Shuttle Columbia. Während Merbolds Mission nach zehn Tagen wieder beendet war, hielten sich andere ESA-Astronaut:innen kumuliert deutlich länger im All auf.
Wie unsere Grafik auf Basis von offiziellen ESA-Statistiken zeigt, führt der Franzose Thomas Pesquet die Liste der am längsten eingesetzten ESA-Astronaut:innen an. Rund 13 Monate verbrachte Pesquet, der sein Astronautentraining im November 2010 abschloss, insgesamt im All, zuletzt war er als Forscher auf der ISS tätig. Den zweiten Platz nimmt Samantha Cristoforetti ein, die 2022 rund 169 Tage auf der ISS und insgesamt knapp ein Jahr im All verbrachte. Der einzige nicht mehr aktive Astronaut in den Top 5, Thomas Reiter, brachte etwa 350 Tage im All zu und war zwischen 1995 und 2006 an zwei Missionen beteiligt.
Derzeit stellt die ESA sechs Astronaut:innen, von denen fünf seit 2009 und einer seit 2015 aktiv sind. Im November 2022 wurden fünf neue Astronaut:innen in das Programm aufgenommen, darunter auch der Schweizer Marco Alain Sieber. Erstmals wurden auch elf Reserveastronaut:innen und ein sogenannter Parastronaut ernannt. Beworben hatten sich laut ESA rund 22.000 Menschen. Die Neuzugänge sollen die noch aktiven ESA-Astronaut:innen nach erfolgreichem Abschluss ihres Trainings unter anderem bei den zukünftigen Artemis-Mondmissionen unterstützen.