Rund 20 Millionen Kinder in Europa sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Das belegen Daten von Eurostat zum Kinderarmutsrisiko in Europa. Der durchschnittliche Anteil betroffener Kinder ist gegenüber dem Vorjahr um etwa 0,3 Prozentpunkte auf 24,7 Prozent angestiegen. Auch in Deutschland ist knapp jedes vierte Kind von Armut bedroht. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Nachbarn ist der Anteil jedoch gegenüber dem Vorjahr etwas geschrumpft. In absoluten Zahlen sind es in Deutschland etwa 2,2 Millionen Kinder, deren psychisches und physisches Wohlergehen gefährdet sind.
Hauptgrund für den Anstieg des Kinderarmutsrisikos in Europa sind die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie ein Zufluss von Geflüchteten aus Krisenregionen und steigende Lebenserhaltungskosten. Diese haben vor allem einkommensschwache Haushalte finanziell extrem belastet. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Ukraine-Krieges und den damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen, rechnen die Expert:innen auch für das Folgejahr mit einem deutlichen Anstieg der Kinderarmut in Europa.
“Besonders betroffen sind Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen, etwa Migrant:innen oder Geflüchtete, Kinder mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, Angehörige ethnischer Minderheiten oder Kinder mit einem alleinerziehenden Elternteil.”, heißt es in einem Bericht von “Save the Children”.