Die Anzahl der öffentlichen Bibliotheken in Deutschland hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen. 2020 hat es rund 8.245 Büchereien in der Bundesrepublik gegeben, zehn Jahre zuvor waren es noch 9.898 - der Rückgang beträgt etwa 17 Prozent.
Wie die Statista-Grafik auf Basis der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS) zeigt, stehen mit etwa 1.808 die meisten öffentlichen Bibliotheken in Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (1.603) und Baden-Württemberg (1.159). Damit befindet sich rund ein Drittel der Büchersammlungen im Süden Deutschlands. Die geringste Anzahl öffentlicher Büchereien weisen die Stadtstaaten Bremen (14), Hamburg (37) und Berlin (73) vor. In diesen sind sie allerdings besser besucht als in den großen Bundesländern. Hamburg ist Spitzenreiter im Bundesländerranking mit etwa 1,75 Bibliotheksbesuchen pro Einwohner:in im Jahr. Dabei werden pro Person ganze 6,31 Bücher, DVDs oder andere Medien ausgeliehen – 1,56 Bücher mehr als im zweitplatzierten Baden-Württemberg. Am wenigsten genutzt wird der Service der Bibliotheken im Saarland (0,39 Besuche pro Jahr). Pro Einwohner:in werden hier etwa 1,36 physische oder virtuelle Medien ausgeliehen.
In Zeiten des Internets und mit der ubiquitären Verfügbarkeit von Büchern durch Dienstleister wie Amazon, sind Bibliotheken in Deutschland für die meisten Menschen obsolet geworden. Allerdings bieten die öffentlichen Büchereien besonders einkommensschwachen Personen einen Zugang zu Medien und Bildung. Das Sterben der Bibliotheken trifft also vor allem die finanziell schwächeren der Gesellschaft. Der Großteil der hauptamtlich geleiteten Bibliotheken ist in öffentlicher Hand, bei den neben- beziehungsweise ehrenamtlich geführten Stellen ist die Katholische Kirche der häufigste Träger. Der Staat sollte daher bemüht sein die Anzahl der Bibliotheken nicht noch weiter sinken zu lassen.