Frauen sind häufiger von Altersarmut bedroht als Männer, auch im Jahr 2023 noch. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Unternehmens Ernst & Young (EY) und dem Institut für Generationenforschung unter 1240 Bundesbürgern ab 16 Jahren.
Wie die Statista-Infografik zeigt, haben nur 43 Prozent der verheirateten Frauen und lediglich 32 Prozent der ledigen Frauen eigenen Angaben zufolge eine private Altersvorsorge abgeschlossen. Bei den Männer sind es jeweils 55 und 40 Prozent.
Frauen arbeiten gesellschaftlich und strukturell bedingt häufiger in Teilzeit als Männer und haben deshalb weniger Geld zur Verfügung, das sie sparen oder in Aktien anzulegen könnten. Der Gender Pay Gap verschärft dieses Ungleichgewicht zusätzlich. Im Alter können sich daraus finanzielle Nachteile ergeben.
Hinzu kommt eine generelle Unsicherheit vieler Frauen, was Finanzthemen betrifft. Vor allem verheiratete Frauen würden das Thema Geldanlage lieber ihrem Mann überlassen, sagt Rüdiger Maas, Gründer und Vorstand des Instituts für Generationenforschung. Banken sollten deshalb gezielt Beratungen für Frauen anbieten: „Es ist kein Naturgesetz, dass Frauen nichts mit Finanzthemen zu tun haben wollen – es braucht nur eine andere Ansprache.“