Ende November 2022 hat das Bundeskabinett mit dem Beschluss von Eckpunkten zur Fachkräfteeinwanderung den ersten Schritt in Richtung des laut Bundesmininsterium für Wirtschaft und Klimaschutz geplanten "modernste[n] Einwanderungsrecht[s], das Deutschland je hatte" gemacht. Besonders in den MINT- und Gesundheitsbereichen herrscht schon jetzt ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal, der durch den demographischen Wandel begünstigt wird und durch Bildungsmigration und einen erleichterten Zugang ausgebildeter Geflüchteter zum Arbeitsmarkt abgemildert werden könne. Wie unsere Karte zeigt, hatte Deutschland im DACH-Vergleich mit etwa 13 Prozent im Jahr 2020 den niedrigsten Prozentsatz an Einwohner:innen ohne die jeweilige Staatsbürgerschaft.
In der Schweiz hingegen besaßen zum Zeitpunkt der Erhebung durch Eurostat rund ein Viertel der Bevölkerung keinen Schweizer Pass, in Österreich waren es etwa 17 Prozent. Laut Daten des Bundesamts für Statistik Schweiz stammen rund 900.000 der insgesamt circa 2,2 Millionen Ausländer:innen im Alpenstaat aus Italien, Deutschland oder Portugal. In Österreich lebten Ende 2020 rund 210.000 Deutsche und jeweils zwischen 120.000 und 130.000 Rumän:innen, Serb:innen und Türk:innen, ingesamt belief sich die Zahl der Einwohner:innen ohne österreichische Staatsbürgerschaft auf 1,5 Millionen. Die meisten Ausländer:innen in Deutschland stammten zum Stichtag 31. Dezember 2020 aus der Türkei, Syrien und Polen.
Die hohe Quote an Ausländer:innen in Kleinstaaten wie Luxemburg, Liechtenstein oder Zypern lässt sich zum Teil durch die steuerlichen Vergünstigungen in den jeweiligen Ländern erklären. So liegt Luxemburg beispielsweise auf dem Financial Secrecy Index der NGO Tax Justice auf Platz 5, rund elf Prozent aller Finanzdienstleistungen würden dort für Bürger:innen anderer Länder abgewickelt. In Liechtenstein, das eine Ausländer:innenquote von rund 35 Prozent aufweist, liegt die Unternehmenssteuer ebenfalls nur bei etwa 12,5 Prozent.